Dienstag, 20. Dezember 2011

Neues Haus in Lisarow seit 6. Dez. 2011

An Nikolaus sind wir umgezogen in unser neues Haus!

Familienidylle?? mit Plastikbaum!!









Leider wachsen keine Mangos in unserem Garten, dafür aber Orangen!

Ein tiefer Einblick in unser Heiligtum





Carols by the Sea (Terrigal Beach), kühl war´s!

Hallo München!!!!!!!!


Meine erste Horror-Begegnung, angeblich harmlos, aber der Schock sitzt tief! Nie wieder Fenster auf ohne Mückengitter....
  • 3 Yirik Close
  • Lisarow NSW 2250
  • Australien
  • Tel: 0061-2-4329 6847

Ich beschreibe mal kurz:

Lisarow liegt nördlich von Sydney an der schönen Central Coast (viele bewaldete Hügel, viel Wasser, viel Küste und Strände). Bis zur nördlichen Grenze von Sydney brauchen wir ca. 40 Minuten, bis zur Harbour Bridge ca. 1,5 Stunden. Die nächst größere Stadt ist Gosford, die noch gefühlt ländlich ist, der Verkehr jedoch ein Hinweis darauf ist, dass es auch hier, ähnlich wie in Sydney, eine schnell wachsende Population gibt. Viele pendeln von hier nach Sydney, wo man gut Arbeit finden kann, es zum Wohnen aber zu teuer wird.

Mit dem Auto oder der Bahn sind wir schnell überall. Gerade jetzt, wo wir ohne Möbel in ein leicht renovierungsbedürftiges Haus gezogen sind, sind alle Geschäfte und Handwerker zu finden. Etwa 15 Minuten Fahrt entfernt ist außerdem ein Mega-Einkaufszentrum, eine Stadt in sich selbst. Es scheint eher ein Überangebot zu geben, denn die Geschäfte werben wie verrückt und sind trotz Vorweihnachtszeit erstaunlich ruhig.

Es dämmert gerade, es ist 20:30 Uhr, und draußen erhebt sich das allabendliche Konzert der Grillen und Frösche am Rand unseres Gartens, der in einer Art Dschungel endet. Wir sind sehr zufrieden mit unserer sehr schnellen Entscheidung, dieses Haus zu kaufen, wenn auch die Geräusche der großen Durchgangsstraße unten im Tal sowie auch Bahngeräusche zu uns hochdringen und es schöner wäre, die nicht zu hören. Das Haus ist unspektakulär durchschnittlich und bietet genug Zimmer für uns alle. Vergleiche mit einem deutschen Haus darf man nicht anstellen. Wir sind immer wieder erstaunt darüber, wie grob alles zurechtgezimmert ist, nicht nur in unserem Haus...

Also das Haus liegt am Hang, hat zwei Ebenen und einen sehr schönen Blick über das Tal hinweg in bewaldete Hügel. Es hat auch einen angelegten und herrlich eingewachsenen Garten auf 3 Ebenen mit vielen Pflanzen, die ich noch aus Kapstadt kenne: Agapentus, die gerade in voller Blüte sind, ebenso Hydrangers, dann einen Jacaranda-Baum, Monstera-Sträuche, Farne ... und wir haben sogar einen Pool mit Holzdeck mit 2 Palmen -yeah! Der Pool war allerdings völlig verwahrlost und eher ein Teich und diente diversen Tieren als Erfrischung, so dass wir noch immer dabei sind, ihn zu reinigen, aber er wird bald schwimmbar sein. Im Moment ist es sowieso viel zu kühl für die Jahreszeit und oft bedeckt und regnerisch!

Die vorhandenen Teppichböden in den Schlafzimmern haben wir alle mühsam entfernt, auch die darunter liegenden Schichten..., und uns einen sehr schönen Holzboden legen lassen, den wir jetzt sehr genießen! Die erste Anschaffung war allerdings ein Riesenkühlschrank sowie eine Waschmaschine, seit vorgestern haben wir Matratzen. Da wir gar keine Möbel mitgenommen haben aus BRD, müssen wir nach und nach alles kaufen, was ein ziemliches Unterfangen ist. Unsere 10 Kubikmeter Kartons sind noch immer im Sydney Hafen und wurden von Quarantäne-Inspektoren gefilzt. Trotz größter Sorgfalt beim Packen haben wir einige Dinge eingepackt, die nicht ins Land dürfen (eine Rassel, eine Trommel, ein Räuchermännchen, Schuhe mit Erde an der Sohle (??), den Weihnachtsbaumständer wegen Baumrindenresten und Ähnliches mehr), und nun müssen wir sie entweder teuer mit Gamma-Strahlen bearbeiten lassen, oder teuer entsorgen lassen (Letzteres). Wenn wir Glück haben, dann kriegen wir alles noch vor Weihnachten, aber ich glaubs irgendwie nicht, mannohmann.

Wir haben nun leider Schulferien bis Ende Januar, sehnen uns aber alle nach Ankommen und Alltag. An Weihnachten sehen wir das erste Mal die Großfamilie Salter, vielleicht 40 Leute insgesamt. Unsere Kinder haben etwa 24 Cousinen und Cousins, die sie zum Teil noch gar nicht kennen. Silvester werden wir unter der Harbour Bridge sein, da bestehe ich drauf! Da hatte ich 2003 mein schönstes Silvester überhaupt mit meiner Freundin Barbara, die auch zu Besuch aus Deutschland da war. Diesmal also mit Familie.

Australien: Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell man hier "drin" ist. Wir haben so viele freundliche Begegnungen mit völlig Fremden, man kommt überall schnell ins Gespräch und es herrscht eine ungezwungene Herzlichkeit, ohne aufdringlich zu sein. Kompliziert ist allerdings mein Migrations-Visum: Da ich es im Ausland (sprich Deutschland) beantragt habe, kann ich es auch nur im Ausland erhalten, das ist eine eiserne Regel, so dass ich also gezwungener Maßen nach Neuseeland fliegen werde im Januar, um dort mein Visum elektronisch zu erhalten. Angenehmerweise kann ich das mit dem Besuch bei meinem Cousin Matthias verbinden, der mit Frau Elena und 5 Kindern auf der Coromandel-Halbinsel bei Auckland auf Zeit lebt (die waren kürzlich in "Goodbye Germany" zu sehen!!).

Jetzt wünschen wir Euch fröhliche Weihnachten!! und ich freue mich immer über Nachrichten und Rückmeldungen!

Samstag, 3. Dezember 2011

Advent

Zweige gesammelt auf einem Bushwalk!
Wir hatten den ersten Advent direkt vergessen, denn es ist so sommerlich hier und es gibt kaum vorweihnachtliche Anzeichen, nur manchmal blinkende bunte Lichterketten vor den Häusern oder Weihnachtskarten zum Verkauf an jeder Straßenecke, oder Spendenaufrufe. Vor allem Charlotte pochte aber darauf, dass wir im Umzugschaos doch nicht die alte Tradition des Adventskranzes vergessen sollten -Recht hat sie!-, und so gingen wir auf einen Bushwalk und sammelten verschiedene Zweige. Kerzen musste ich lange suchen und wurde in einem Bastelladen fündig. Wir vermissen den Advent in der dunklen Jahreszeit mit all ihren Reizen, also geniesst sie in vollen Zügen und trinkt auf einem frostigen Christkindlmarkt einen Becher Glühwein auf uns!

Zur Feier des Tages besuchten wir den Gottesdienst der anglikanischen Kirche, die noch eine der traditionelleren Kirchen hier ist. Wir wurden sehr offen empfangen und es ging sehr locker zu, auch mit Zurufen aus dem `Publikum` während der Predigt und modernen Liedern mit Gitarrenbegleitung. Kinderlärm war egal. Nach dem Gottesdienst gab es am Ausgang Tee und keiner hatte es eilig.

Wir hatten ein sehr frustrierendes Erlebnis am Freitag, denn die Schlüsselübergabe für unser Haus funktionierte nicht, da bei den Dokumenten vom Hauskauf eine Unterschrift fehlte (Schuld vom Rechtsanwalt des Verkäufers, ingesamt eine sehr hässliche Scheidungssaga). So standen wir also in voller Erwartung vor unserem Haus in Lisarow, vollbepackt, und mussten umkehren, zurück in unsere sauber geputzte Ferienwohnung nach Nelson Bay. Unsere Enttäuschung könnt Ihr Euch vorstellen!

Trotzdem waren wir irgendwie stoisch drauf, denn es nützt nichts sich aufzuregen, man kann nur einen Schritt vor den anderen setzen und das Beste draus machen. So haben wir also gestern die Wanderung gemacht, den Adventskranz gebastelt und sind dann an eine schöne Beach zum Schwimmen gefahren. Kurz vor Dunkelheit sind Frank und ich noch lange spazieren gegangen und haben Revue passieren lassen über die letzten Wochen, und wir haben über die Kinder gesprochen und dies und das in unseren Gedanken etwas geordnet. Es ist viel passiert im fast vergangenen Jahr und wir sind froh, dass alles so ist, wie es ist, und dass wir auf einem guten Weg sind.

Lasst Euch nicht irre machen vom vorweihnachtlichen Adventstrubel und geniesst die schönen Sachen!

Hier noch Bilder:

Vor unserem neuen Haus, erster Versuch des Einzugs (fehlgeschlagen)

Bushwalk Nelson Bay

Freitag, 25. November 2011

Adresse ab 2. Dezember!

Juhu! Ab 2. Dezember sind wir zu erreichen unter unserer neuen Adresse:

3 Yirik Close
Lisarow NSW 2250
Australia


Tel: ? (noch offen)
Handy Sibylle: 0061-0434 020837


Wir haben beschlossen, der Einfachheit halber gleich nach Schlüsselübergabe ins neue Haus einzuziehen. Der einfache Weg zwischen der Ferienwohnung und Lisarow beträgt nämlich 2 Stunden - so wären wir am Tag 4 Stunden auf der Straße und müssten zuviel organisieren. So campieren wir also im Wohn- und Arbeitszimmer, während wir die Teppichböden in den Schlafzimmern mit Holzböden ersetzen. Das ist wohl die größte Renovierung, die wir vornehmen werden, der Rest kann nach und nach erfolgen.

Wir freuen uns sehr, endlich aus der Warteschleife herauszukommen, so schön es auch hier in Nelson Bay ist. Das enge Zusammenleben der Familie in dieser neuen Situation war schon manchmal belastend und wir konnten nicht wirklich Wurzeln schlagen. Das soll sich nun ändern, herrlich!

Kurze Beschreibung von unserer neuen Umgebung:


Lisarow liegt etwas landeinwärts von der Central Coast, das ist eine Stunde nördlich von Sydney, ein sehr hügeliger, dicht bewaldeter Landstrich mit vielen Binnengewässern und etwa 30 (!!) wunderschönen Sandstränden. Viele Urlauber aus Sydney und Umgebung. Wir brauchen vielleicht 15 Autominuten zur Küste. Lisarow liegt an der Bahnlinie nach Sydney - Opernhaus etwa 1 Stunde 40 Minuten entfernt.

Yirik Close ist eine kleine Sackgasse am Hang, wir sind im Wendehammer und haben ein abschüssiges Grundstück wie in Pöcking. Blick über die Häuserdächer und in bewaldete Hügel. Das Haus hat offiziell 3 Schlafzimmer, Büro, zusätzliches Wohnzimmer, Hobby- und Waschraum. Wir machen daraus 4 Schlafzimmer und ein Arbeits- bzw. Gästezimmer. Der Garten ist eingewachsen, hat sogar einen Pool mit Holzterasse und Palmen!! und ist auf drei Ebenen terassiert. Ich spiele mit der Idee, auf der untersten Ebene einige Hühner zu halten... Alles ist nicht sehr groß, zwei Schlafzimmer sind tatsächlich winzig klein, aber das Haus passt zu uns und es fühlt sich gut an!!!

Ab Ende Januar: Nora und Charlotte können in ihre High School laufen, etwa 950 Schüler von Klasse 7 bis 12. Viel Grün und Wald drumrum, schöne Lage, wobei in der Schule selber Einiges etwas heruntergekommen wirkte, aber Lehrer waren sehr einladend. Die Schule ist bekannt durch gute Leistungen in art & performance, bietet aber auch alles andere an. Das passt glaube ich zu unseren Mädchen ganz gut.

John wird mit dem Bus in seine Schule fahren, er fängt dort mit dem sogenannten Kindergarten an und wird dann die Klassen 1-6 durchlaufen. Die Schule hat mir besonders gefallen mit einem echten Regenwald, der mitten durch die Schule verläuft, bzw. sind die Klassenzimmer eigene Häuschen unter dickem Blätterdach, verbunden durch überdachte kleine Wege. Jede Grundschule hat auch einen richtigen Spielplatz und Gartennprojekte für die Kinder. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen in den Schulen und auch Johns Haemophilie war gar kein Problem. Sie haben ihn in eine Klasse eingeteilt, in der noch ein anderes Kind medizinische Betreuung braucht, und da ist eine zusätzliche 20-Stunden-Kraft fest eingeplant. Das ist völliger Luxus! Die Leute empfinde ich als extrem lösungsorientiert und immer offen für Gespräche. Nichts scheint wirklich ein Problem zu sein - kann es wirklich so einfach sein? Es wird aber sehr dazu aufgefordert, sich aktiv im Schulleben einzubringen, z.B. Mithilfe in der Kantine, Gartenarbeit, Schulfeste etc. Ohne das geht wohl nichts und kann zu einem gewissen Grad auch Spaß machen...

Wir freuen uns immer über Nachrichten von Euch, also nur zu!

Viele Grüße nach Deutschland aus australischem Dauerregen bei ca. 20 Grad!

Dienstag, 22. November 2011

Unser Container ist im Hafen Sydney angekommen!!! Unsere ca. 110 Umzugskartons werden in den naechsten Tagen von Zoll und Quarantaene-Inspektoren unter die Lupe genommen (kein unbehandeltes Holz, kein Pflanzenmaterial, etc.) und dann mit einem Lastwagen zu uns gefahren - hoffentlich sind wir dann schon im neuen Zuhause. Wir warten noch auf die Zahlungsaufforderung, aber vorher muss noch der ganze Papierkram im Hintergrund erledigt werden, was wir leider nicht beschleunigen koennen.

Was haben wir am meisten vermisst? Charlotte freut sich besonders auf ihre Buecher und Filme (?), John auf seine Buecher und Spielsachen (leider mussten wir alle Holzspielsachen in BRD lassen!), Nora wahrscheinlich auf alle ihre Kleidung und Zeichensachen, Frank sagt gerade: auf seine Buecher, Computer, Kleidung, Werkzeug, und mir faellt als erstes meine Bettdecke ein :-), dann Schuhe, Sommerkleider und einfach die gewohnten Sachen....

Wir sind nun schon ueber 9 Wochen in der Ferienwohnung und freuen uns, uns bald ausbreiten zu koennen in einem Haus mit vielen Zimmern und etwas mehr Privatsphaere!

Mein Visum wurde bearbeitet und ich musste heute zur medizinischen Untersuchung nach Newcastle, Aids, Tuberkulose etc., da muss man durch, wenn man eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung haben moechte, egal woher man kommt oder ob man schon seit Jahren hier wohnt. Naja. Jedenfalls fiel mir wieder auf, wie angenehm das oeffentliche Leben hier ist, wie zuvorkommend man behandelt wird, wie hoeflich und angenehm alle Leute sind, auch im hektischen Klinikalltag wie heute. Am Wartezimmer hing z.B. ein Schild: "Wenn Sie laenger als 30 Minuten warten sollten, sprechen Sie bitte mit dem Personal bei der Anmeldung." Es sind lauter solche Kleinigkeiten, die alles so freundlich machen.

Haben die Gelegenheit ergriffen, Franks Tante und Onkel in Newcastle zu besuchen, Teil von Franks schier unendlich grossen Familie, und wurden mit Essen und Suessigkeiten ueberschuettet. Yum! John erstarrte vor Ehrfurcht, als er die Sammlung alter Gewehre begutachten und auch anfassen durfte, darunter auch die schoen verzierte Flinte von seinem Urgrossvater.

Morgen melden wir Nora und Charlotte in der Lisarow High School an und lassen uns die Schule zeigen. Mittags duerfen wir in unser neues Haus, da wir es vor dem Kauf nochmal sehen und ausmessen wollen. Charlotte hat es noch gar nicht gesehen und ist sehr gespannt auf  "ihr" Zimmer und alles.

Bald gehts weiter!

Sonntag, 6. November 2011

Einige Dinge, die mir hier auffallen:


  • Die Menschen sind ziemlich entspannt. Immer freundlicher Gruß (how are you) und gern Smalltalk, oft humorvoll. Hier wird nicht gejammert, jedenfalls hält man sich erst einmal damit zurück.
  • Auch auf den Straßen geht es sehr ruhig zu, viele Roundabouts, kaum Ampeln, auf der Autobahn Höchsttempo 110 km/h, was mir sehr entgegenkommt. Sehr gute Straßenmarkierungen, vor allem in der Nacht, alles leuchtet und man tut sich damit einfach leichter als in Deutschland.
  • Kinder werden sehr behütet und man spricht irgendwie mehr mit ihnen als wir in Deutschland. Das ist mir früher schon aufgefallen. Der Ton bleibt länger höflich... Ich bin in zwei Mutter-Kind-Gruppen mit John, alles sehr gesittet und wunderbar organisiert von verschiedenen Kirchengruppen. Die Kirchen spielen hier auf dem Land eine wichtige Rolle. Sie übernehmen eine wichtige soziale Aufgabe, führen Menschen zusammen (z.B. Kinder- und Jugendgruppen, aber auch caritative Aufgaben), es scheint vor allem viele ältere Damen zu geben, die sich ehrenamtlich einsetzen und tolle Dinge auf die Beine stellen.
  • Es gibt überall öffentliche Klos, und sie sind immer sauber!!
  • Wunderbar auch die Schuluniformen! Bequem, pflegeleicht, morgens kein Problem mit dem Was-zieh-ich-an, wobei die Kinder ihre Tricks haben, eine etwas individuellere Note reinzubringen...
  • Ganz furchtbar empfinde ich das Fernsehen. Die meisten Sender unterbrechen ihr Programm ständig mit Werbung, die einem ins Gesicht schreit, man zappt dann ewig rum und verliert völlig den Faden. Da gibt es kaum Ausnahmen, aber ein Programm hat glaube ich gar keine Werbung, muss ich noch entdecken. Auch die Nachrichten sind furchtbar trivial. Internationale Nachrichten werden recht kurz abgehandelt, dann geht es um irgendwelche kleinfamiliäre Skandale, die lang aufgerollt werden, und dann natürlich um Sport, was hier total übertrieben wird. Ich schmökere ganz gern in der Wochenendzeitung, vermisse aber Süddeutsche und ZEIT!
  • Preise für Lebensmittel sind recht hoch, aber die Qualität ist sehr gut. Es wird wenig importiert, glaube ich. Durch die lange Dürre (letzten 8 Jahre!! jetzt aber wieder viel Regen) und die Überflutung Queenslands Anfang des Jahres ist viel kaputt gegangen. Bananen kosten um die 7 Euro pro Kilo! Äpfel um die 4 Euro, Tomaten etwa ebenso, das sogenannte Brot (= Toastbrot) etwa 3 Euro. Sonderangebote hamstern wir dann einfach. Wir warten sehnsüchtig auf die Mangosaison um Weihnachten herum! :-)  
  • Neulich waren wir in einem Riesenbaumarkt, alles aus China importiert, ziemlich billig. Das Heiligtum eines jeden australischen Haushalts, ein Barbecue, gab es in zigfacher Ausführung, gestaunt haben wir bei den Rolls-Royce-Modellen - und alles sehr erschwinglich.

Hier noch ein paar Fotos.


Beim Versuch Scones zu backen in der Ferienwohnung


ALDI sei Dank, es gibt hier einige deutsche Leckereien, zum Beispiel Senf, Schokolade, Lebkuchen, wer will auch Christstollen....

Ohne Computer könnten wir hier nicht leben!

Sonntag, 30. Oktober 2011

Haussuche

Eigentlich wollten wir erst mieten, dann in Ruhe ein Haus zum Kauf finden. Nachdem wir aber letzte Woche zum dritten Mal von Vermietern abgelehnt wurden (Kombination von großer Nachfrage für große Miethäuser, aber auch fehlende Referenzen und fehlendes festes Einkommen), haben wir uns Häuser zum Kauf angesehen. Die Gegend kennen wir ja nun recht gut. Gestern sahen wir in einer Mammutaktion gleich 8 an! Das war ein ziemlicher Kraftakt, viel Organisation im Vorfeld und dann Herumgefahre, aber wir glauben, es hat sich gelohnt. Wir haben ein recht großes Haus in Lisarow nördlich von Gosford gefunden, das all unsere Wünsche und Ansprüche erfüllt - vier Schlafzimmer, ein Arbeitszimmer, etwas Garten (low maintenance with native plants), schöne Aussicht, nicht einstöckig, aus 'Brick and Tile' und hat sogar einen Pool, ruhig gelegen und die Bahn und sogar eine gute High-School sind zu Fuß erreichbar. Dafür ist die Küche nicht besonders und die Böden und dies und das, aber nichts Schlimmes. Jetzt wollen wir den Kauf schnell vorantreiben, denn der Preis ist gut. Die Hauspreise sind in Australien generell etwas gefallen über das letzte Jahr, die Zinsen sind gestiegen, viele Leute können die Raten nicht mehr bezahlen, es steht viel leer und es finden sich nur schleppend Käufer. Gut für uns.

Info: Jetzt, wo in Deutschland Winterzeit ist, beträgt er Zeitunterschied zu uns 10 Stunden! Falls Ihr bei uns anruft... Wir freuen uns immer über Nachrichten aus Germany! Tel: 0061-249-814171

Erschöpft vom vielen Suchen, im Hintergrund vielleicht unser Haus?

Dies war die erste Katze, die wir in Australien gesehen haben!

Kritischer Blick mit Block und Papier während der Haussuche

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Diese Viecher!

Der Begriff "snail-mail" hat fuer uns eine neue Bedeutung bekommen. Unser Postkasten ist nur so ein kleiner Schlitz mit Klappdeckel und winzigem Postfach dahinter. Uns unerklaerlich ist, wie da Schnecken (mit Haus!) reinkommen koennen, aber Tatsache ist, dass sie sich da sehr wohl fuehlen, wenn was drin liegt. Vergisst man mal reinzuschauen, dann sind die Briefumschlaege ueberzogen von feinen Raspelspuren, und liegt die Post mal etwas laenger, dann ist schon so viel vom leckeren Papier weggefressen, dass man die Briefe nur noch rauszuschuetteln braucht. Ich entferne dann die Plagegeister, aber die Natur ist einfach staerker, es gibt immer wieder Neue...

Dann haben wir seit einigen Tagen so ein schrilles, ganz kurzes Piepen hier im Haus, klingt irgendwie digital. Wir dachten zuerst, dass das von einem unserer elektronischen Geraete kommt, hat sich aber nicht bestaetigt. Im Moment vermuten wir, dass wir eine Grille im Haus haben oder vielleicht eher mehrere, denn mal denken wir: Aha, es ist im Gang, dann wieder im Schlafzimmer, dann im Wohnzimmer?! Es ist aber kein Zirpen, sondern nur ein kurzer, sehr hoher, klarer Ton. Seltsam. Jetzt wo alle Kinder durchschlafen und man mal Nachtruhe haben koennte... Jedenfalls habe ich heute alles durchsucht und sogar die Betten weggeschoben und ueberall gestaubsaugt, aber hat nichts geholfen.

Abends grunzt oder quiekt hinter unserem Haus seit einigen Naechten ein Koala, oder vielleicht auch mehrere? Im Dunkeln haben wir den Baum ausfindig gemacht und sind gleich in der Frueh raus, um bei Tageslicht nachzusehen, wo er nun ist. John war ganz der Pfadfinder und hat Koala-Poo am Boden entdeckt, aber der Koala selbst war leider nicht zu finden. Zu unserem Entzuecken entdeckten wir aber neulich am hellen Vormittag zwei grosse Kangurus, die ganz in der Naehe des Hauses grasten und auch nicht besonders scheu waren. Noch auf unserer "wir-hams-gesehen-Liste" ist ein recht grosser Goana, eine Riesenechse, die kopfueber von einem Baumstamm herunterglitt und dabei ziemlich viel Geraeusch machte. Sie verschwand dann auch eher gemaechlich zwischen Felsbrocken.

Wetter weiterhin gemischt, es hat jetzt drei Tage recht viel geregnet oder es war zumindest bedeckt, aber es ist nicht mehr so kuehl wie im September. Zwei sehr heisse Tage um die 30 Grad waren auch kuerzlich dabei - da waren wir gleich morgens und abends am Meer. Das Wasser klar und herrlich!

Sind weiterhin bei der Haussuche in Gosford und es nervt furchtbar. Davon mag ich jetzt gar nicht viel erzaehlen. Ob wir es bis Weihnachten schaffen werden, in eigenen vier Waenden zu wohnen? Wir hoffen es SEHR.

Beste Gruesse nach Deutschland und in die weite Welt,
Sibylle

Sonntag, 23. Oktober 2011

Kookaburra



Rainbow Lorikeet - gibt es hier in Scharen und sind recht zutraulich. Sind sie nicht wunderschoen?

Samstag, 22. Oktober 2011

Heute 5 Wochen Australien und Bilder von unserer kleinen Wanderung auf den Berg Tomaree


Ich habe wenig Zeit, aber immer das Beduerfnis, einen weiteren Eintrag zu machen und meine Eindruecke zu teilen. Im Kurzstil hier das Wichtigste:

Uns geht es ziemlich gut, wenn auch wir nun, nach 5 Wochen, endlich ein neues Haus finden wollen, was sich etwas schwierig gestaltet (zur Miete), denn es gibt nur sehr wenige grosse Haeuser auf dem Mietmarkt um Gosford herum. Aber sonst laeuft alles gut, wir haben uns gut erholt
von den Strapazen des ersten Teils des Umzugs, viel am Meer gelaufen, die Kinder waren schon viel in den Wellen, wir haben die schoene Tier- und Pflanzenwelt genossen (Delfine, Wale!!, Papageien und allerlei Getier, Koala war hinterm Haus und grunzte laut (klingt wie ein rostiger alter Esel, so einViech!, auch zwei Kangurus grasten friedlich zwischen den Haeusern hinter unserem!), Nora und Charlotte sind in der Schule hier in Port Stephens, was ihnen nach der langen Pause gut tut. Nur John hat furchtbare Langweile, die Schule (geht hier los mit Kindergarten, aber ist wie bei uns erste Klasse) geht erst Ende Januar los fuer ihn, bis dahin muss ich mir noch Spielgruppen suchen, aber das mache ich hoffentlich bald in Gosford. Wir hoffen auf ein neues Leben dort und uns dann wirklich niederzulassen. 

Hier oben im Ferienhaus ist es wunderbar, aber eben doch eine Feriensituation, die innerlich bereits beendet ist. Jetzt sollte es weitergehen, aber das mit dem Haus hakt, also nervt das. Auch muss Frank Leute treffen in Sydney (Business consultant, neue Existenz aufbauen) und das ist von hier aus nur schlecht moeglich. Wir bleiben also am Hausthema, dann gehts weiter.

Wir waren aber letzte Woche viel unterwegs, in Gosford uns fuer ein Haus beworben, dann Anhaengerkupplung an unser Auto dranmachen lassen, dann zu Franks Bruder mit Familie gefahren in dieBlue Mountains, ganz viel geredet, war schoen, dann Anhaenger von ihm mitgenommen, dann zu Franks Onkel und Tante, Tee getrunken, besseren Anhaenger mitgenommen, dann zu Franks Mutter, Teegetrunken und uns verwoehnen lassen, Franks Schwester gesehen und Schwager, dann mit Kuehlschrank und Tisch und Kleinigkeiten durch downtown Sydney gegurkt in Peaktime (eklig), aber ueber die Harbour Bridge geduest, und das ist doch immer wieder ERHEBEND!! Also viel los, viele Kontakte durch Franks Familie, nette Leute ueberall.

Blick von Tomaree, unsere Lieblingsstelle. Die Berge/Huegel hier sind alle vulkanischen Ursprungs. Jede Bucht hat Sandstrand und ihren eigenen Charakter





Von Tomaree aus hat man einen wunderbaren Blick auf das offene Meer und wir haben tatsaechlich Wale springen gesehen! Die sind noch bis November auf dem Weg in den Sueden.


Australier nennen den Wald "bush", was immer Eucalyptuswald bedeutet. Stellt Euch den schoenen Duft  von Sonne und Holz und Eucalyptus und Honig vor, und dann hoert noch die vielen Voegel, auf Tomaree vor allem Rabengekraechz und laermende Papageien...

Auf den Bottlebrush-Baeumen tummeln sich oft Scharen von farbenfrohen Papageien, den Rainbow Lorikeets, die  mit ihren rauhen Zungen den Nektar rausschlecken und nebenbei einen Hoellenlaerm veranstalten


Samstag, 8. Oktober 2011

Hallo und Bilder

3 Wochen in Australien. Wetter wechselt immer wieder ziemlich schnell zwischen Sonnenschein, Sturzregen, Wind oder Sturm - man kann nie sicher sein, wie die naechste Stunde wird. Neulich sass ich am Spielplatz und unterhielt mich mit einer netten Frau, als eine schwarze Wand ueber das Meer gefegt kam, es wurde ganz ploetzlich empfindlich kuehl, alle Leute stuerzten schnell in ihre Autos und ich konnte mich mit John, da wir zu Fuss gekommen waren, nur noch in das oeffentliche Toilettenhaeuschen am Strand retten, bevor ein unglaublicher Sturm losbrach. Nach einer Viertelstunde war alles vorbei, es klarte sich auf und wir konnten zurueck nach Haus schlendern.

Wir machen hier weiterhin mehr oder weniger Ferien, das bedeutet: In den Wellen planschen, Musik hoeren, gut essen, Filme anschauen, Spaziergaenge am Meer, ueber Felsen klettern, Spielplaetze besuchen, Computer, Email, Skype. Das mischt sich jetzt mehr und mehr mit Ueberlegungen, wie wir weitermachen und wohin wir wollen, denn wir merken, dass wir alle wieder ein Zuhause brauchen und Routine einkehren muss, also Schule und Arbeit und Normalitaet...

Vor ein paar Tagen besuchten wir die Gegend um Gosford, die wir uns eigentlich eher ueber Internet ausgesucht hatten (Central Coast heisst die Region). Es gefiel uns sehr gut und wir werden uns naechste Woche einige Haeuser zur Miete ansehen. Nach Sydney sind es von dort etwa 80 Minuten Fahrt mit der Bahn, also machbar, wenn auch nicht zum taeglichen Hin- und Herfahren. Anders als in Sydney hat man in Gosford kurze Wege und es scheint alles zu geben, was man so braucht. Schoen ist dort auch, dass es ueberall Binnenseen gibt und viele schoene Buchten, drumherum alles huegeliger Nationalpark mit viel Eucalyptuswald. Zum Meer sind es wenige Kilometer. Die Hauspreise sind noch erschwinglich, im Vergleich zu Sydney!

Damit die Kinder wieder in den Rhythmus kommen, werden wir versuchen, sie ab naechster Woche einzuschulen hier in Nelson Bay. Fuer John suche ich eine Spielgruppe, denn besonders er sehnt sich nach anderen Kindern. Er ist hier weiterhin sehr aufgeschlossen und erzaehlt allen, dass er aus Deutschland kommt und er John heisst - und schon ist er im Gespraech und wir damit auch. Die Leute hier sind freundlich, aber auch zurueckhaltend und wirken sehr entspannt. Es gibt viele Touristen hier und auch viele Einwanderer. Wir fallen gar nicht gross auf und man will hier auch gar nicht viel wissen. Das finde ich zum Teil etwas befremdlich, aber das werde ich vielleicht mit der Zeit verstehen lernen.

Frank streckt seine Fuehler nach Jobperspektiven aus und ist mit einem sehr freundlichen und hilfreichen Business Coach im Gespraech. Er hofft, in diesem Bereich Fuss zu fassen, was gut waere. Er wird auch selber von ihm beraten, also ein sehr wertvoller Kontakt fuer uns.

Unsere Adresse ist uebrigens noch:

c/o Mrs Nora Salter
4 / 9-11 Mistral Close
Nelson Bay, N.S.W. 2315
Australien
Tel: 0061-49814171

Ich freue mich natuerlich immer ueber Post / Anrufe von Euch allen, also nur zu! Meine Email-Adresse lautet weiterhin:

sibsal@aol.com

Liebe Gruesse nach Deutschland!
Sibylle

Freitag, 30. September 2011

Mehr Fotos vom 30. September 2011

Little Beach



Twenty Mile Beach (!!), immer extrem windig und flach, Freiheit pur!



Australische Kamele (urspruenglich aus Afghanistan), eingefangen und gezaehmt, um Touristen  ueber Strand und Sandduenen zu schaukeln