Donnerstag, 25. Dezember 2014

Schlangenalarm!

Schock zu Weihnachten!!!

Erste Schlangensichtung nach 3 Jahren Australien.
Ort: Direkt vor unserer Haustuer!!!

Sie sah ungefaehr so aus, aber zuerst konnte ich ihren gelben Bauch nicht sehen und dachte, dass das eine SEHR giftige Brown Snake ist. Etwa 80cm lang und duenn. Sah eher unspektakulaer aus, aber oh Schreck!

Ich sah sie dann spaeter nochmal, und zwar jagte sie einer Eidechse hinterher. Es ist eine Tree Snake, zum Glueck, die sind harmlos. Aber weiss man's gleich?! Ich lege keinen Wert auf weitere Begegnungen!



Donnerstag, 13. November 2014

Backbeginn November?

Ich backe gerade einen Quarkstollen! Es wird heute 38 Grad heiss und ist jetzt schon 33 Grad... etwas schwierig da in Adventsstimmung zu kommen, gell? Aber Tradition ist Tradition, da kann man nicht dran ruetteln!! :-)

Donnerstag, 31. Juli 2014

Second-Hand-Szene fuer Kinderkleidung in Australien

So riesige Kleider-Flohmaerkte wie in Deutschland gibt es hier nicht. Ich denke noch gern an die Fruehlings- und Herbstmaerkte fuer Kinderkleidung in den Schulen und Turnhallen zurueck, wo man wunderbar die zu kleinen Teile hinbringen und sich neu eindecken konnte fuer die naechste Saison.

Insgesamt haben die Laeden hier viel weniger Auswahl an Kinderkleidung. Das mag daran liegen, dass es Schulkleidung gibt, die man ja sowieso fast den ganzen Tag an hat und gar nicht so einen grossen Bedarf an zusaetzlicher Kleidung hat. Aber ich suche oft vergebens nach langen Hosen fuer John (7). Im Moment gibt es fast nur "Roehre", das zieht er nicht an!! Oder seine Groesse ist schnell vergriffen und kommt nicht wieder rein.

Bekleidung fuer Erwachsene gibt es allerdings in Huelle und Fuelle!

Second-Hand-Laeden gibt es hier viele, die eigentlich ausnahmslos von kirchlichen Organisationen gefuehrt werden. "Samaritans", "St. Vincent de Paul" (genannt Vinnies), "Salvation Army" (genannt Salvos), usw. Da gibt es nicht nur Kleidung, sondern auch Moebel und Geschirr und Buecher.... Dort arbeiten dann entweder alte Damen ehrenamtlich, oder sie beschaeftigen Leute, die wo anders Schwierigkeiten haben, leichte Behinderungen haben usw. Mit ein bisschen Zeit zum Rumstoebern kann man da ganz gute Sachen finden, jedenfalls macht mir das viel mehr Spass als im Shopping Center, das mit absoluter Reizueberflutung auf Kundenjagd geht und bei mir genau das Gegenteil bewirkt: Flucht!!


Ein Unglueck kommt selten allein....

Erst mal ist mir jemand auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums jemand ins Auto gefahren und war dann weg - "hit and run" nennt man das hier. Da es waehrend meiner Arbeitszeit passierte, waehrend ich mit einer Kundin einkaufen war, war meine Chefin netterweise bereit, ein wenig zur Reparatur beizusteuern, aus Nettigkeit, wie sie betonte...

Musste dann auf die Polizeiwache und den Unfall melden. Dort hat eine junge Wachtmeisterin alles in ein kleines Notizbuechlein (Marke "passt noch ins Handtaeschchen") geschrieben (!!) und mir dann nur eine Nummer gegeben auf einem Post-it Zettelchen - das war dann mein "report": Die Nummer reiche aus. Die Gosford Polizeiwache ist eine der groessten hier an der Central Coast, wenn nicht die groesste im ganzen Umfeld, deswegen hat mich das sehr gewundert, dass sie noch mit Notizbuechlein und Handschrift arbeiten. Es gab aber im Hintergrund mindestens einen Computer, und ein Fernseher lief ganz laut direkt ueber der Empfangstheke, so dass es der Polizei waehrend der Arbeit nicht allzu langweilig wird. (Nee, langweilig ist es wohl nicht, wir hatten letzte Woche einen Mord in Gosford aus der Bikergang-Szene und mehrere Fast-Morde - die Central Coast ist mal wieder peinlich in den Schlagzeilen...)

6 Tage spaeter (heute) musste ich schon wieder zur Polizei: Meine Geldboerse blieb in meinem kleinen Second-Hand-Laden liegen, wo ich heute ueberstuerzt aufbrechen musste, weil Frank im Nachbarort feststeckte und auf Abholung wartete. Die alte Dame vom Laden konnte meine Telefonnummer nicht finden und brachte dann alles zur Polizeiwache, die wiederum bei mir anrief. Alles da, zum Glueck! Bringe dann der lieben Dame einen Finderlohn vorbei. Mein Autounfall-Bericht war uebrigens noch immer nicht vom Notizbuch auf den Computer uebertragen worden, wie sich herausstellte, sonst haetten die mich viel schneller gefunden.

Na, so bleibe ich halt ein unbeschriebenes Blatt :-))

Donnerstag, 26. Juni 2014

Paradies

Neulich hatte ich etwas Zeit zwischen zwei Kunden und bin noch schnell ans Meer gefahren (was ich viel zu selten mache!!). Habe an einem Traumstrand geparkt, Hose hochgekrempelt und durch die Duenen zum wilden Meer gestapft. Nur ein paar Menschen mit ihren Hunden, in den Wellen einige Surfer, vielleicht auch in der Mittagspause (?), das Meer brauste und schaeumte an meine Fuesse (gar nicht kalt!), ein leichter Sonnenwind zauste mir durchs Haar.....

Manchmal muss ich mich zwicken, weil ich das Meer so schoen finde, oder Frank anrufen, was ich dann auch gemacht hab: "Ich bin im Paradies!" Frank nennt es "instant holidays" und kann das auch richtig geniessen.

In Bayern hat uns beiden das Meer sehr gefehlt. Und das Mittelmeer ist einfach KEIN Vergleich. Und auch der schoene Starnberger See oder Ammersee kann mir das nicht geben: Salzwind, Tangduft, Wellenrauschen, quietschender Sand unter nackten Fuessen, Strandgut finden, laufen und laufen, fish&chips essen!

Aber natuerlich denken wir sehr gern an Bayern zurueck, denn da gibt es ja auch sooo viel Gutes! Zum Beispiel ein Sommerabend am Seehof Herrsching, diese langen Sonnenuntergaenge bis 22 Uhr! Herrliches Bier unter Kastanien. Sommerpromenade. Oder die herrliche Schlucht in Poecking, von unserem Haus quer ueber die Wiese in den Buchenwald hinein und durch traumhaften Wald bis zum See runter, die vielen Gasthaeuser, all die vielen Moeglichkeiten hierhin oder dorthin zu GEHEN.

Das vermissen wir hier wirklich und fuehlen uns oft auch eingesperrt: Zu einem Wanderweg muss man erst mal hinfahren. Und ist es da etwas feucht, dann gibt es da unter anderem auch hungrige Blutegel, oder zumindest die Gefahr von Blutegeln, und das versteht wohl jeder, dass das echt furchtbar ist! Auf einem meiner letzten Kurzwanderungen mit der Familie durch den australischen "bush" habe ich mir einen Blutegel eingefangen, unbemerkt, den ich dann erst zuhause am Knoechel bemerkte, vollgesogen natuerlich. Obereklig!! Durch eine Wiese zu laufen ist auch nicht besser, Australien ist ja schon ziemlich gruslig, da kann ja alles auf einen lauern!

Wollen wir von unserem Haus aus einen Spaziergang machen, dann muss man immer an der Strasse entlang gehen, manchmal mit Buergersteig, aber oft auch nicht. Das ist nicht gerade prickelnd. Wir fahren deswegen auch in ein Fitness-Studio.... oder eben an den Strand, da empfinde ich noch Freiheit pur!!!!


Mein Job

Ein grosses Motto der Australier ist:

Be a wonderful person 
and make a difference in somebody's life today!

Ich bin weiterhin in der Seniorenbetreuung taetig ueber eine Agentur, die mir meine Einsatzorte gibt. Ich helfe alten Menschen, die noch in ihren eigenen 4 Waenden leben und dort auch bleiben wollen, aber nicht mehr alles allein schaffen. Manche Familien leisten sich so eine Hilfe mit privaten Mitteln, aber es gibt durch den Staat auch Moeglichkeiten der bezahlten Betreuung, aehnlich wie in Deutschland die Struktur mit den Pflegestufen. In dem Fall hat jeder "Kunde" einen sogenannten case manager, der die noetigen Dienste fuer diese Person festlegt und dann Betreuer einsetzt.

Ich habe private als auch staatliche Kunden, aber alle ueber meine Agentur. Im Moment habe ich 5 regelmaessige Kunden und nebenher manchmal jemanden, wo ich eine Kollegin vertrete oder einen Fahrdienst zum Krankenhaus oder aehnlich. Nach jedem Dienst ist ein kurzer Bericht faellig und ich muss auch die Abrechnungen machen, d.h. es ist auch etwas Bueroarbeit von Noeten, die mir aber zum Glueck auch Spass macht.

So habe ich eine Dame (bald 89), die ich drei Mal die Woche besuche. Ich helfe ihr mit Duschen und Anziehen und wir erledigen die Einkaeufe meist zusammen, aber auch Fahrdienste zu Arztbesuchen und Hilfe beim Putzen. Dabei natuerlich immer viel Gequatsche, das nennt sich dann "social support".

Eine andere Dame (85) wird von ihrer Familie, von mir und einer Kollegin 24 Stunden betreut, da bleibe ich also auch uebernacht. Sie ist dement, aber trotzdem noch sehr gut zu haben und wir haben viel Spass. Da ich gern backe und koche und sie sich auch gern beteiligt, ist das ein Ritual geworden und eine willkommene Abwechslung und Aktivierung. Wir machen dann schoene Musik an oder schalten das Radio ein und sind konzentriert in der Kueche taetig. Abends ist sie leider zu muede fuer irgendwas anderes als Fernsehen, und das Programm laesst sehr zu wuenschen uebrig, durchbrochen von scheusslichen Werbebloecken. Zum Glueck geht sie frueh schlafen und ich habe dann noch Zeit zum Lesen.

Mir macht diese Art von Arbeit sehr viel Spass, denn es wird nie eintoenig oder langweilig. Ich treffe so viele verschiedene Menschen, die alle auf die eine oder andere Art von Hilfe abhaengig sind und immer sehr dankbar sind fuer alles. Mit der Zeit lernt man sich ja auch gut kennen und es entwickelt sich trotz einer gewissen beruflichen Distanz, die ich haben muss, auch ein persoenliches Verhaeltnis und ich kenne oft die familiaeren Verhaeltnisse und die Namen und manchmal auch die Familien selber. 

Nach jedem Dienst habe ich jedenfalls das Gefuehl, was Tolles geschafft zu haben, und das ist doch schoen, oder? Awesome!!! :-) 


Australien versinkt im Schnee (Snowy Mountains NSW)!!!

Winter has well and truly set in....

In den australischen Snowy Mountains (Grenzgebiet zwischen NSW und Victoria) schneits und schneits! Wer verbindet Australien mit Schnee?

Kurz vorm Anfang der Winterferien paradiesische Zustaende:

1m Neuschnee liegt schon, und noch mehr ist angesagt ueber die naechsten Tage. Awesome!!!!! :-) Wir werden aber trotzdem dieses Jahr nicht hinfahren, jedenfalls nicht in den Ferien - vielleicht mal danach ueber ein langes Wochenende?

Dies sind Bilder aus dem Internet, also nicht aktuell





Wir haben uns ja schon vorletztes Jahr gewappnet gegen die Kaelte in unserem "Karton-"Haus und uns einen Gasheizkoerper ins Wohnzimmer gestellt. Der heizt dann Wohnzimmer und Kueche und Flure. Die Schlafzimmer sind allerdings echt frisch! Thermo-Vorhaenge an den Fenstern bremsen den Luftzug von den Fenstern etwas... Macht man den Heizkoerper wieder aus, dann verpufft die Waerme sofort wieder, aber tagsueber lacht zur Zeit die Sonne und waermt auch alles soweit auf, so dass man dann nur mit leichtem Pulli raus kann, so um die 18 Grad. Man kanns also aushalten.

Es gibt das ganze Jahr ueber Blumen, aber vor allem im Winter ganz herrlich: Dicke Kamelienbuesche in unserem Garten in rot, rosa und weiss, dann wuchert der Weihnachtsstern (waechst hier wie Unkraut in grossen Bueschen oder kleinen Baeumen!), Strelizia (bird of paradize) und die Gaertnereien sind voller deutscher Fruehlingsblueher.... ich habe heute eine Schale gepflanzt mit lauter verschiedenfarbiger Primeln. Sogar die Erdbeeren bluehen, aber das tun sie das ganze Jahr ueber, was ich nicht ganz verstehen kann, aber schoen.


Montag, 31. März 2014

Regen!

Unglaubliche Regenguesse in den letzten Tagen. Gestern Nacht dachte ich es naht ein furchtbarer Sturm und wartete schon auf den ersten Windstoss. Es war aber dann "nur" prasselnder Regen, der sich ueber die Blechdaecher schnell naeherte und Haus, Pool und Garten wie aus Eimern begoss, was uns ja im Prinzip immer freut!

Alles ist sehr gruen zur Zeit, viel Regen und viel heisse Sonne, da gedeiht alles. Auch mein Salat- und Kraeuterbeet sah noch nie besser aus. Und immer noch KEINE SCHNECKEN, ich kann es kaum glauben. Wahrscheinlich haben wir das auch den vielen kleinen Eidechsen und den sehr viel groesseren water dragons zu verdanken, die in unserem Garten wohnen.






Donnerstag, 27. Februar 2014

Clean up day Australia

Alle packen an. Das machen die Australier ziemlich gut! Leider regnet es bei uns seit gestern Abend ununterbrochen, also wird nicht viel passieren da draussen.

Waere einfacher, wenn nicht so viel in die Natur geschmissen wuerde! Erstaunlich, was man da alles finden kann! Ist in Deutschland aber wohl auch nicht anders. Wobei die Strassenraender hier oft echt haarstraeubend sind und die Stadt Gosford nur alle Jubeljahre mal ein Maeh- und Aufraeumtrupp schickt.


Montag, 24. Februar 2014

Strand - immer immer schoen!

Bestes Wetter, nicht zu heiss, nicht zu kalt, und die schoensten Straende liegen uns zu Fuessen - man muss nur hin! Man kann auch noch gut schwimmen, aber gestern wollten wir einach nur laufen und John musste sich fuegen.




Rausch auf der Autobahn

Vor ein paar Tagen durfte ich mal wieder auf die Autobahn. Echt komisch mal wieder ueber 60km/h zu fahren! Bei 90 bekam ich schon ein Kribbeln, und die erlaubten 110 loesten bei mir fast einen Geschwindigkeitsrausch aus. Kaum mehr vorstellbar, dass man sich NOCH schneller fortbewegen koennte, im Prinzip!


Gefaehrliches Leben in Australien

An die Tatsache, dass man hier lieber nicht barfuss in Garten und Natur rumlaufen sollte und ueberhaupt aufpassen muss mit Schlangen und Spinnen und sonstigem Getier, haben wir uns schon gewoehnt. Dass man aber auch von fallenden Aesten erschlagen werden kann... Frank ist heute Zeuge und fast auch Opfer geworden von einem Riesenast, der ohne Wind oder ersichtlichem Grund einfach vom Eukalyptusbaum auf den Buergersteig donnerte, wo er noch kurz zuvor entlanggegangen war.

Mir hat mal eine Bekannte erzaehlt, dass die Eukalyptusbaeume so etwas in den heissen Monaten des Jahres tun koennen, wenn sie nicht genug Wasser haben, um alle Aeste und Blaetter zu ernaehren. Dann koennen sie einen Ast vom Stamm abkapseln, und der faellt dann irgendwann runter.

Glueck gehabt, dass da heute keiner zu Schaden kam. Vor wenigen Tagen wurde ein kleines Schulmaedchen auf einem Schulhof von einem fallenden Ast erschlagen, echt tragisch.


Montag, 17. Februar 2014

Australier sind geduldig:


Warteschlangen werden OHNE MURREN hingenommen!! 

Geschichte 1:
Ich hab mal erlebt, wie an einer billigen, grossen Tankstelle alle Computer puff machten und ausgingen. Die Zapfsaeulen funktionierten noch und neue, ahnungslose Kunden tankten, aber das bereits getankte Benzin konnte nicht abkassiert werden, alles lag brach, die Schlange wurde immer laenger. Es war ganz still, die Mitarbeiter der Tankstelle waren am Telefon, um das Problem zu beheben, natuerlich leicht gestresst, aber die Menschen standen da in ihrer Schlange und warteten recht geduldig und ohne einen Mucks zu sagen. Ich kann sogar sagen, dass da auch Empathie mitschwang fuer die armen Mitarbeiter, denn sie konnten doch auch nichts dafuer. (Hier ist ja jeder ein "mate", also ein Freund. Auch Frauen sind mates, da gibt es keine weibliche Form. In dem Zusammenhang: Eine Gruppe wird als "guys" angesprochen, selbst, wenn das nur Maedels oder Frauen sind! Wir befinden uns im Jahr 2014!!)

Geschichte 2:

In den fuehrenden Supermaerkten versucht man immer mehr, die Arbeitskraefte an den Kassen einzusparen und hat Selbstbedienungs-Terminal eingerichtet. Oft sind von den 8 Kassen oder so nur eine oder zwei besetzt (!!), man soll also selber seinen Einkauf einscannen und einpacken. Darauf hat eigentlich keiner Lust, weil es so viele Pannen gibt und man muss ja mitdenken, also unangenehm, und auch ich will die altmodische Bedienung, bitte. Deswegen sind an den ein bis zwei Kassen gern laengere Schlangen. Ich bin ja deutsch und manchmal muss das mal raus, hihi. Einmal hab ich mich also getraut und zur Kassiererin gerufen: "Koennen Sie bitte noch eine Kasse oeffnen?" Mei, das war echt peinlich, ich wurde kurz angeschaut - und dann ignoriert! Echt effektiv. Ich hatte ja gehofft, dass ich einen kleineren Volksaufstand anzetteln koennte oder alle anderen Wartenden wenigstens zustimmend murren wuerden. Nee, da hab ich falsch gedacht: Hier wird nicht gemeckert, Geduld muss sein, tststs!


Herrlich unaufmerksam sind Australier, wenn es peinlich waere bemerkt zu werden:


Hat man quaengelnde oder gar schreiende Kinder im Supermarkt,
hat man mal selber ein "meltdown", also einen Wutausbruch,
wenn man beim Traubenkauf eine Testtraube im Voraus stibitzt,
wenn man halt irgendwas macht, was man nicht sollte...

...dann schauen sie wunderbar weg, man ist allein auf weiter Flur, nur ich und mein Problem, sonst niemand, der sich einmischt, korrigiert, boese oder abschaetzig blickt, mahnt, Tipps gibt oder sonstwie nervt.


Ausser die POLIZEI, ganz schrecklich aufmerksam, ueberall offen oder verdeckt vorhanden, Geschwindigkeitskameras strategisch platziert, Fuehrerscheinkontrollen zuhauf, Alkoholtests usw. Man kriecht nur noch dahin mit furchtvollem Blick auf den Tacho, meistens 60km/h auf offenen, grossen Strassen, es ist ganz schlimm!


Australier sind wunderbar aufmerksam:


Muss man mal niesen,
hat man sich verschluckt, 
steht man mal planlos neben seinem Auto und ueberlegt, wie man weitermacht, 
bleibt man mit der Karte in der Hand mal stehen und schaut sich um,
stolpert man und faellt hin,
kippt man von der Leiter und bricht sich den Hals....

...dann kommt jemand auf Dich zu und fragt: "ARE YOU OK?"

Du sagst dann jaaaa, alles ok, aber wenn das nicht ueberzeugend rueberkommt, dann fragen sie weiter: "ARE YOU REALLY OK?"


Dienstag, 11. Februar 2014

Australische Hochsommerkleidung

Immer noch heiss hier im Februar. Die Australier haben keine Lust zu schwitzen, man gewoehnt sich naemlich nicht wirklich an die Hitze. Dafuer gibt es dann die richtige Kleidung:

Oberteile: Sehr locker und luftig, oder gleich nur ein T-Shirt ohne Aermel. Roecke oder kurze Hosen, Flipflops an den Fuessen (klassische Sandalen sieht man eher kaum, eher dekorierte Flipflops, wenn ueberhaupt, oder aber im Moment Mode: griechisch angehauchte Sandalen mit geschlossener Ferse, ganz flacher Schuh).

Sehr schoen sind auch die langen Kleider: Bis runter zu den Fuessen, unglaublich luftig und kuehl, und man sieht gut gekleidet aus. Huete: Fehlanzeige, das macht man hier eher nicht im Alltag. Allerhoechstens ein Kappi, aber auch das eher nicht. Sonnenbrille!

Maenner in shorts und T-Shirt, leider auch oft ohne Aermel, also Unterhemd-Style, das ist grausam. An den Fuessen meistens flipflops oder wenn schon Schuhe, dann Jogger. Keine Sandalen! (woran erkennt man einen Deutschen?!). Vielleicht noch Birkenstock-aehnliche Sandalen zum Reinschluepfen. Und dann natuerlich die coole Sonnenbrille!

Insgesamt versucht ein Mann hier sportlich und maskulin zu wirken, Tatoos sind ganz "in" (auch bei Frauen!), gepflegter Look ist "out". Rough and rugged.

Frauen sind eher sehr gepflegt, man legt Wert auf schoene Finger- und Fussnaegel (Nagellack! da boomen die asiatischen Pflegesalons!) und Schmuck.






Australische Kinder

Unsere Kinder sind meistens sehr gespraechig und moechten sich mitteilen, egal wem! :-)

Australische Kinder sind da extrem zurueckhaltend. In ihrer eigenen Grossfamilie mag das anders sein, aber "Fremden" gegenueber kriegen sie kaum den Mund auf und schauen hilfesuchend die Mutter an, wenn sie angesprochen werden. Wir sind ja jetzt ueber 2 Jahre hier, und dies ist eine Beobachtung, die sich durch diese Zeit hindurchzieht. Ob sie von klein auf gewarnt werden, nicht mit Fremden zu sprechen?

Heute Morgen am Bus: Eine neue Frau steht da, wie sich herausstellt mit ihrem Sohn und ihrer Nichte. Frau und ich kamen ins Gespraech. Ich fragte dann die Nichte, in welche Klasse sie geht. Sie hat voellig verunsichert reagiert und ihre Tante angeschaut. Dann fragte die Tante sie: Na, in welche Klasse gehst Du? Sie fluesterte "in die vierte", konnte sie kaum hoeren. Damit ist sie um die 9 Jahre alt.

Die Kinder schauen einem auch nicht in die Augen, sondern murmeln was vor sich hin. Zurueckgruessen tun sie in der Regel auch nicht. Gerade bei den Kindern, die ich regelmaessig sehe, z.B. an der Bushaltestelle, ist das einfach nur seltsam. John meint nun auch, er muss nicht gruessen, die anderen tun es ja auch nicht. Mmh. Aber trotzdem redet er sehr gern mit den anderen Kindern und Erwachsenen.

Bei Charlottes Freundinnen ist es aehnlich schweigsam. Sie quetschen grad noch einige Hoeflichkeitsfloskeln raus, dann nix wie weg. Kann in dem Fall ja auch altersbedingt sein (Teenager). Ausser bei einer. Die kommt aus einer Grossfamilie mit 5 Kindern und sprudelt immer ueber mit Erzaehlungen. Sehr erfrischend!


Donnerstag, 6. Februar 2014

Bett-Geflüster

Die Australier und ihre Betten - das ist echt Thema, immer wieder.

Erst mal die Maße:

Es gibt Single, King Single, Double, Queen und King. Single ist schmal und kurz, King Single ist breit und lang, Double ist kaum breiter aber dafür kürzer, Queen ist eine Zumutung zu Zweit, außerdem furchtbar kurz, also das einzig Taugliche:  King.

Bettgestelle: Es gibt es sogenannte „Ensembles“, d.h. man kauft einen mit Stoff verkleideten Kasten auf Rollen, wo dann obendrauf eine Matratze kommt. Das hat dann weder Kopf- noch Fußteil. Man sollte im Schlafzimmer am besten einen dicken Teppich haben, sonst gerät diese Konstruktion leicht ins Rollen.

Es gibt auch einige schoene Betten, sehr oft sieht man allerdings das Modell Holzfäller, das sind dicke Holzlatten mit viel Luft dazwischen an Kopf- und Fußteil. Es gibt auch im Prinzip richtige Lattenroste, aber das wird oft als Schnickschnack aus Europa abgetan, man hat dann einfach einen Roll-Lattenrost, grob gezimmert, und wie alles: Aus China.

Nun zu den Decken:

Man hat inzwischen die Vorteile der Spannbettlaken entdeckt, es gibt sie auch überall. Juhu! Dann hat man aber immer noch ein Bettlaken, unter das man schlüpft. Obendrüber dann meistens eine Wolldecke (im Winter), oder nur noch eine Tagesdecke (die zum Schlafen aber nicht abgenommen wird!). Ich war erstaunt zu sehen, dass es nun auch sogenannte „quilts“ gibt, also Steppdecken, die dann in einen Überzug kommen, so wie in Deutschland – das ist eine relativ neue Entwicklung. Nur: Die Überzüge sind wohl so teuer oder kostbar, dass man sie nicht oft abnimmt, sondern sie bleiben drauf für viele Monate, man hat doch noch das Bettlaken zwischen Körper und Decke, das wird dann gewaschen.

Das Bettenmachen ist ein ziemlicher Zirkus, denn das Bettlaken, das auf dem Spannbettlaken liegt, wird streng unter die Matratze eingesteckt und oben umgefaltet. Bevor man dann nachts ins Bett gleiten kann, muss man erst wieder alles rausziehen und gemütlich machen, aber man hält doch eisern an dieser alten Regel fest. Wie einfach es doch ist in Deutschland: Kurz gelüftet und geschüttelt, passt doch! 

Aber eins lob ich mir hier: Das Kopfkissenformat! Die ur-deutschen 80x80 Kissen sind ja eine ergonomische Katastrophe, fand ich schon immer, und ein Daunenkissen geht schon gleich überhaupt nicht. So fänden wir nun wenigstens für unsere Kissen Überzüge en masse, wenn ich mal neue brauchen sollte. Überzüge für unsere deutschen Decken allerdings kann ich natürlich vergessen – die muss ich mir mal aus Deutschland schicken lassen, hier sind die Formate einfach anders....

Diese australischen Tatsachen haben schon viel Frustration bei mir, aber auch Gelächter auf beiden Seiten hervorgerufen. Die Australier finden mich manchmal echt seltsam, oder zumindest "interesting" - was wohl aufs gleiche rauskommt...






Montag, 3. Februar 2014

Time for a change...

...nach vielen heissen Sommertagen mit wolkenlosem Himmel, so unendlich blau!!!, kommt gerade ein Wetterumschwung heruebergeblasen: Wind und feinster Regen. Die Waesche haengt auf der Leine, aber hier ist mein Motto: Einmal aufgehaengt kommt sie nicht mehr runter, bis trocken. Das dauert nie lange.

Die Zikaden haben nun endlich nach Monaten aufgehoert :-)). Wir hoeren wieder die Voegel (im Moment zwitschern und kreischen bestimmt 100 kleine Papageien -Lorikeets- in unserem Turpentine-Baum am Pool) sowohl etwas den Verkehr :-(

John freut sich immer, wenn es mittags mal Schlechtwetter ist: Dann schauen sie in der Schule im Klassenzimmer einen Film an, anstatt raus in die Pause zu muessen.

Soweit fuer heute von einem haushaltslastigen Vormittag bei mir in Lisarow....

Dienstag, 28. Januar 2014

Strickland Forest Walk


Nachtrag einer Waldwanderung Anfang Januar:

Mit dem Auto ging es in einen sehr urspruenglichen Wald mit altem Baumbestand hinein. Wir fuhren vielleicht 2 km bergab auf einer dirt road zu einem kleinen Parkplatz, niemand ausser uns zu sehen.... Der Eingang zum Wald ist ungefaehr nur 10 Autominuten von uns entfernt! Dichter Dschungel, aber mit gut markierten, schmalen Wegen. Besondere Baumexemplare sind beschildert. Es waren also schon Menschen vor uns hier, aber nicht viele, haha. Einige Baumriesen - kerzengerade! - sind den Baumfaellern entgangen, zum Glueck (vor 100 Jahren wurden hier viele Baeume gefaellt und nach Sydney gebracht fuer den Bau-Boom, aber sie wurden wohl z.T. wieder angepflanzt, wie hier in diesem Wald, oder einige stehengelassen).

Wir gingen einen Rundweg entlang, der in meinem Wanderfuehrer beschrieben ist. Die zweite Haelfte des Weges ging dann einiges schneller: Obwohl es sehr trocken war und das Flussbett fast ausgetrocknet, so gab es doch einige sehr hungrige Blutegel, die so gern von unseren Schuhen in unsere Socken getaucht waeren! Da hilft nur rechtzeitig abkratzen und schnell zurueck zum Auto!!!! Ansonsten war die Wanderung wahnsinnig schoen. Man stelle sich auch bitte dazu die Vogelgeraeusche vor. Es gibt eine grosse Vielzahl der Arten und Rufe!
















Sonntag, 26. Januar 2014

Klettern in den Baumwipfeln

Treetop Adventure Park, Yarramalong Valley


Riesenspass am letzten Tag von Philips Besuch. Wie beim Skifahren gab es hier eine Kids-Area, dann eine blaue, rote und schliesslich schwarze "Piste". Die Kroenung der schwarzen Piste: eine mehrere hundert Meter lange Abfahrt durch das Gelaende. Fuer mich war das alles zu gruslig, aber die anderen hatten Spass!










Dienstag, 14. Januar 2014

2014

Sonnige Gruesse aus den Sommerferien! Habe lange nicht mehr geschrieben, hier in Kuerze das Neueste zuerst:

Philip war bis gestern bei uns, 4 schoene Wochen waren es! Er studiert noch an der TU Muenchen. Frank und ich habe weiter gearbeitet, aber in der freien Zeit viel mit der Familie gemacht. Frank, Philip, Charlotte+John waren einige Tage in Nelson Bay, wir haben mal eine neue Waldwanderung in einem Halbdschungel gemacht mit kerzengeraden Baumriesen, Lianen und leider auch Blutegeln, die herrlichen Straende besucht natuerlich, gut gegessen, Filme geguckt, gepuzzelt, geredet und gesungen, aber auch ruhige Zeiten gemeinsam verbracht. Hoehepunkt zum Schluss war der Besuch des Treetop Adventure Parks ganz in unserer Naehe: Ein Hochseilklettergarten in einem Waldstueck, der wirklich sehr abenteuerlich war, zum Teil kurz unter den hohen Baumwipfeln! John konnte auf einem Kinderparcours klettern, auch professionell angeseilt mit Helm etc. Ich habe das Ganze vom sicheren Boden aus betrachtet und begleitet. Das ist alles nichts fuer mich!

Nora hat ein sehr gutes Abitur abgelegt und ist uebergluecklich. Eigentlich wollte sie nun ein Jahr Pause einlegen zwischen Schule und Studium, Geld verdienen und dann in der Welt rumreisen. Nachdem der Stress dann von ihr abgefallen war merkte sie aber, dass sie das eigentlich gar nicht mehr wollte - sie moechte nun gleich am Maerz studieren und freut sich sehr darauf (Bachelor of Arts, ein recht flexibler Studiengang mit ihren Wahlfaechern, hauptsaechlich Kunst, dann Kunstgeschichte, europaeische Geschichte, Linguistik etc). Sie will in Sydney studieren und wartet auf ein Angebot ihrer Wahluni University of New South Wales. Vielleicht zieht sie dann auch nach Sydney in eine WG, aber erst mal wird sie von zuhause aus pendeln, bis sich alles eingespielt hat. Wir freuen uns jeden Tag ueber sie. Australien hat ihr sehr gut getan und sie ist gluecklich hier.

Ich arbeite nun mehr und mehr Stunden in der Seniorenbetreuung und habe ueber eine Agentur einen festen "Kunden"-Stamm, die ich regelmaessig in ihren Wohnungen/Haeusern besuche. Zweimal die Woche uebernachte ich auch bei einer alten Dame, die leicht dement ist. Meine Agentur betreut Menschen, die noch das meiste ganz gut allein schaffen koennen, aber fuer einige Dinge Hilfe benoetigen, z.B. fuer die morgendliche Dusche, Einkauf, Arztbesuch, Hausarbeit, oder einfach nur soziale Betreuung. Ich koche und backe auch mit ihnen etc. Wer mich kennt ahnt also, dass mir das alles sehr viel Spass macht. Es ist eine Taetigkeit, die Menschenkenntnis, Flexibilitaet und viel Selbstorganisation erfordert - und das habe ich im Familienleben ja gelernt. Ich habe das Gefuehl, etwas Sinnvolles zu tun, das ist also sehr befriedigend. Das sonnige, herrliche Wetter tun ihr Uebriges - ich fuehle mich wohl!

Auch Frank, Charlotte und John geht es gut. Frank ist beruflich viel unterwegs gewesen und hat auch viele neue Kontakte geknuepft, seinen 60. Geburtstag gefeiert und fuehlt sich zwischen all den Australiern wohl!

Es ist, wie wir immer wieder freudig feststellen, sehr hoeflich und freundlich im oeffentlichen Bereich, egal wo man hinkommt. Jeder respektiert den anderen und man haelt sich mit Meinungen oder gar Neugier bedeckt. Man kommt leicht ins Gespraech mit den Aussies und sie sind immer freundlich und gutmuetig. Man laesst sich in Ruhe, keiner draengt sich auf, keiner gibt an, man pflegt das Understatement und die Bescheidenheit.

Charlotte wird April bis Juli in Deutschland verbringen bei Freunden. Freut sich schon furchtbar!

John hat rechnen, schreiben und lesen gelernt (auch deutsch!), verliert gerade eine Menge Vorderzaehne und kommt nun in Year 2, was aber in Wirklichkeit 3. Klasse bedeutet in Deutschland.

Dies in Kuerze von uns als Familie.

Euch allen ein frohes und friedliches neues Jahr 2014!