Donnerstag, 6. Februar 2014

Bett-Geflüster

Die Australier und ihre Betten - das ist echt Thema, immer wieder.

Erst mal die Maße:

Es gibt Single, King Single, Double, Queen und King. Single ist schmal und kurz, King Single ist breit und lang, Double ist kaum breiter aber dafür kürzer, Queen ist eine Zumutung zu Zweit, außerdem furchtbar kurz, also das einzig Taugliche:  King.

Bettgestelle: Es gibt es sogenannte „Ensembles“, d.h. man kauft einen mit Stoff verkleideten Kasten auf Rollen, wo dann obendrauf eine Matratze kommt. Das hat dann weder Kopf- noch Fußteil. Man sollte im Schlafzimmer am besten einen dicken Teppich haben, sonst gerät diese Konstruktion leicht ins Rollen.

Es gibt auch einige schoene Betten, sehr oft sieht man allerdings das Modell Holzfäller, das sind dicke Holzlatten mit viel Luft dazwischen an Kopf- und Fußteil. Es gibt auch im Prinzip richtige Lattenroste, aber das wird oft als Schnickschnack aus Europa abgetan, man hat dann einfach einen Roll-Lattenrost, grob gezimmert, und wie alles: Aus China.

Nun zu den Decken:

Man hat inzwischen die Vorteile der Spannbettlaken entdeckt, es gibt sie auch überall. Juhu! Dann hat man aber immer noch ein Bettlaken, unter das man schlüpft. Obendrüber dann meistens eine Wolldecke (im Winter), oder nur noch eine Tagesdecke (die zum Schlafen aber nicht abgenommen wird!). Ich war erstaunt zu sehen, dass es nun auch sogenannte „quilts“ gibt, also Steppdecken, die dann in einen Überzug kommen, so wie in Deutschland – das ist eine relativ neue Entwicklung. Nur: Die Überzüge sind wohl so teuer oder kostbar, dass man sie nicht oft abnimmt, sondern sie bleiben drauf für viele Monate, man hat doch noch das Bettlaken zwischen Körper und Decke, das wird dann gewaschen.

Das Bettenmachen ist ein ziemlicher Zirkus, denn das Bettlaken, das auf dem Spannbettlaken liegt, wird streng unter die Matratze eingesteckt und oben umgefaltet. Bevor man dann nachts ins Bett gleiten kann, muss man erst wieder alles rausziehen und gemütlich machen, aber man hält doch eisern an dieser alten Regel fest. Wie einfach es doch ist in Deutschland: Kurz gelüftet und geschüttelt, passt doch! 

Aber eins lob ich mir hier: Das Kopfkissenformat! Die ur-deutschen 80x80 Kissen sind ja eine ergonomische Katastrophe, fand ich schon immer, und ein Daunenkissen geht schon gleich überhaupt nicht. So fänden wir nun wenigstens für unsere Kissen Überzüge en masse, wenn ich mal neue brauchen sollte. Überzüge für unsere deutschen Decken allerdings kann ich natürlich vergessen – die muss ich mir mal aus Deutschland schicken lassen, hier sind die Formate einfach anders....

Diese australischen Tatsachen haben schon viel Frustration bei mir, aber auch Gelächter auf beiden Seiten hervorgerufen. Die Australier finden mich manchmal echt seltsam, oder zumindest "interesting" - was wohl aufs gleiche rauskommt...






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