Donnerstag, 26. Juni 2014

Mein Job

Ein grosses Motto der Australier ist:

Be a wonderful person 
and make a difference in somebody's life today!

Ich bin weiterhin in der Seniorenbetreuung taetig ueber eine Agentur, die mir meine Einsatzorte gibt. Ich helfe alten Menschen, die noch in ihren eigenen 4 Waenden leben und dort auch bleiben wollen, aber nicht mehr alles allein schaffen. Manche Familien leisten sich so eine Hilfe mit privaten Mitteln, aber es gibt durch den Staat auch Moeglichkeiten der bezahlten Betreuung, aehnlich wie in Deutschland die Struktur mit den Pflegestufen. In dem Fall hat jeder "Kunde" einen sogenannten case manager, der die noetigen Dienste fuer diese Person festlegt und dann Betreuer einsetzt.

Ich habe private als auch staatliche Kunden, aber alle ueber meine Agentur. Im Moment habe ich 5 regelmaessige Kunden und nebenher manchmal jemanden, wo ich eine Kollegin vertrete oder einen Fahrdienst zum Krankenhaus oder aehnlich. Nach jedem Dienst ist ein kurzer Bericht faellig und ich muss auch die Abrechnungen machen, d.h. es ist auch etwas Bueroarbeit von Noeten, die mir aber zum Glueck auch Spass macht.

So habe ich eine Dame (bald 89), die ich drei Mal die Woche besuche. Ich helfe ihr mit Duschen und Anziehen und wir erledigen die Einkaeufe meist zusammen, aber auch Fahrdienste zu Arztbesuchen und Hilfe beim Putzen. Dabei natuerlich immer viel Gequatsche, das nennt sich dann "social support".

Eine andere Dame (85) wird von ihrer Familie, von mir und einer Kollegin 24 Stunden betreut, da bleibe ich also auch uebernacht. Sie ist dement, aber trotzdem noch sehr gut zu haben und wir haben viel Spass. Da ich gern backe und koche und sie sich auch gern beteiligt, ist das ein Ritual geworden und eine willkommene Abwechslung und Aktivierung. Wir machen dann schoene Musik an oder schalten das Radio ein und sind konzentriert in der Kueche taetig. Abends ist sie leider zu muede fuer irgendwas anderes als Fernsehen, und das Programm laesst sehr zu wuenschen uebrig, durchbrochen von scheusslichen Werbebloecken. Zum Glueck geht sie frueh schlafen und ich habe dann noch Zeit zum Lesen.

Mir macht diese Art von Arbeit sehr viel Spass, denn es wird nie eintoenig oder langweilig. Ich treffe so viele verschiedene Menschen, die alle auf die eine oder andere Art von Hilfe abhaengig sind und immer sehr dankbar sind fuer alles. Mit der Zeit lernt man sich ja auch gut kennen und es entwickelt sich trotz einer gewissen beruflichen Distanz, die ich haben muss, auch ein persoenliches Verhaeltnis und ich kenne oft die familiaeren Verhaeltnisse und die Namen und manchmal auch die Familien selber. 

Nach jedem Dienst habe ich jedenfalls das Gefuehl, was Tolles geschafft zu haben, und das ist doch schoen, oder? Awesome!!! :-) 


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